Cordillera Blanca... Bergsteigen in Peru 1981 "tobilafotografie" Toni Bischof/Ladir

La Cordillera Blanca... die weisse Gebirgskette in Peru mit ihren blau- bis türkisfarbigen Gletscherlagunen, den labyrinthartigen, wild zerklüfteten Gletschern und den 50 Berggipfeln über 5700 m bilden die höchste Gebirgskette des amerikanischen Kontinents und zugleich die höchste in den Tropen. Zusammen mit der Cordillera Huayhuash gehören für mich die Cordillera Blanca zu den schönsten, vergletscherten Gebirgen der Welt. Es kommt nicht von ungefähr, dass der Alpamayo im Jahr 1966 anhand einer internationalen Fotoausstellung zum "schönsten Berg der Welt" gekührt wurde!

 

Meinem Grundsatz treu... nie für einen Berg eine Gipfelgebühr zu bezahlen, war denn auch das Bergsteigen im Himalaya nie ein Thema für mich. Die wild vergletscherte Cordillera Blanca entfachte meine Fantasie und mit ihr den Wunsch, mich dort dem Bergsteigen zu widmen. Am 6. Mai 1981 flog ich nach Lima und traf dort meinen Begleiter Thomas Koch aus St.Gallen/Schweiz, einen erfahrenen Bergsteiger, der in Nordamerika/Pennsylvania lebt.

 

Zuoberst im Tal des Rio Santa in Huaraz mieteten wir zusammen ein Zimmer für 2 Monate bei der Familie Herrera Figueroa. Die indigene Bevölkerung hier redet das Quechua, kann sich aber auch auf Spanisch verständigen. Von hier aus planten wir unsere mehrtägigen Bergtouren, vom Huantsan im Süden bis zum Alpamayo im Norden der Cordillera Blanca. Die bergsteigerische Erschliessung war hier noch nicht lange her und befand sich noch in vollem Gange. Die ersten Peruaner wurden in der Schweiz zu dieser Zeit vom Bergführerverband ausgebildet und für die Bergführerkurse und -Prüfungen zugelassen. Bergsteigen schafft Solidarität und verbindet Völker!

 

In der Folge beschreibe ich die einzelnen Touren, die ich zusammen mit Thomas Koch von Huaraz aus in die verschiedenen Gebiete der Cordillera Blanca unternommen habe. Seither sind über 41 Jahre vergangen. Als Grundlage verwendeten wir das Standartwerk für Bergsteiger "Yuraq Janka" Cordilleras Blanca and Rosko von John F. Ricker aus dem Jahr 1977. Das Buch ist in englisch verfasst mit Kurzbeschrieb der damals bekannten Routen und Besteigungen. Das von mir zu den Touren beigelegte Kartenmaterial ist Bestandteil dieses Buches. Weitere Orientierungsmittel standen nicht zur Verfügung. Die Orientierung am Berg erfolgte auf Sicht...!

 

Meine Bilder aus dem Jahr 1981 dürfen als historisch bezeichnet werden. Interessant für mich ist der Stand der Vergletscherung und der Riffeleisbildungen im Vergleich zum Bildmaterial von heute, das im Internet eingesehen werden kann. Als ganz besonders eindrücklich empfand ich die Begegnung in einer Kleinstsiedlung von ein paar Hütten im völlig abgelegenen Tal von Alpamayo.

 

Meine analogen Fotos entstanden zum Teil mit der Spiegelreflexkamera Nikon FE und zum Teil mit der Bergsteigerkamera Rollei 35SE. Für die Digitalisierung verwendete ich den Super Coolscan5000 von Nikon, gesteuert von der Software SilverFast 8. Die finale Fotobearbeitung führte ich mit Photoshop CS6 durch.

 

Mit dieser Veröffentlichung möchte ich mich bei Thomas Koch, der in Nordamerika/Pennsylvania lebt, für die gemeinsamen Erlebnisse beim Bergsteigen in Peru bedanken. Ich sah Ihn in den vergangenen 41 Jahren nur noch dreimal bei einem Besuch in Ladir/CH, was sicher mit meinen nun neuen Hüftgelenken im Zusammenhang steht. Die Interessen und Möglichkeiten trennten sich...

Jshinca-Toqllaraju-Ranrapalka-Huantsán

Nevado Huascarán-Chopicalqui

Nevado Huandoy


Laguna Paron - La Pirámide

Nevado Alpamayo

Nevado Santa Cruz