Eishöhlen Morteratschgletscher   "tobilafotografie" Toni Bischof/Ladir

Der Morteratschgletscher ist seit über 40 Jahren ein Anziehungspunkt für mich, als Bergsteiger, Bergführer für Eiskurse des SAC und als Naturfotograf und Gletschereishöhlenspezialist in der Schweiz. Der Rückgang des Morteratschgletschers ist mittlerweilen in einem Gletscherlehrpfad sehr gut dokumentiert.

 

Den Höchststand der Vereisung in der Neuzeit erreichte der Morteratschgletscher 1857, als er bis auf ungefähr 100 Meter an das Areal der heutigen Station Morteratsch der Rhätischen Bahn vorgestossen war. Im Jahr 1878 wurde mit der systematischen Längenmessung am Morteratschgletscher begonnen, als er 8,6 Kilometern lang war. Anfangs wurde die Länge in Abständen von drei (1878 bis 1881) und zwei Jahren (1881 bis 1883) gemessen. Seither wurden die Gletschermessungen jährlich bis heute vorgenommen. Der Gletscherrückgang ab ca. 1995 nimmt sich in steigendem Masse dramatisch aus. Die zwischenzeitliche Vereisung war jedoch schon deutlich geringer als heute, wobei das Minimum etwa 7'000 Jahre zurückliegt. Gemäss verschiedenen Studien über die Vergletscherung in den Alpen wird angenommen, dass vor 6000 Jahren nur noch die höchsten Alpengipfel dauerhaft vereist waren. Im zurückweichenden Eise des Morteratschgletschers wurde dicke Lärchenstämme gefunden, die diese These bestätigen.

 

Immer wieder entstehen und vergehen im Endbereich der Gletscher Eishöhlen. Diese Höhlen können zum Teil begangen werden und faszinieren die Besucher seit jeher. Seit dem Jahr 2020 finde ich Zeit, diverse Eishöhlen in der Schweiz regelmässig zu besuchen und fotografisch zu dokumentieren. Die Schönheit des Eises, die Vielfalt der Licht- und Farbeinwirkungen und die zum Teil skurilen Eisformen und Skulpturen begeistern mich als Naturfotografen sehr. So bin ich pro Jahr mehrere Wochen im Gletschereis unterwegs, oft mit Biwaks vor Ort. In der Folge habe ich hier ein eigenes Portfolio für die Gletschereishöhlen von Morteratsch geschaffen, das laufend erweitert wird und so im kausalen und zeitlichen  Zusammenhang mit meinen Bilder und Beobachtungen steht...

 

Ich mag es sehr, auch die Menschen in meine Betrachtungen und Fotografien mit einzubeziehen. An dieser Stelle möchte ich mich bei allen Gletscherhöhlen-Begeisterten  ganz herzlich bedanken für das oft anspruchsvolle Modelstehen...

 

Gelegentlich kommt es auch zum spontanen Gedankenaustausch oder sogar zur Zusammenarbeit mit begeisterten Naturfotografen/innen. Meinen ganz herzlichen Dank dafür an Tobias Ryser (Naturwärts), Peter Limacher Photography, Martin Mägli Photography und Judith Mijderwijk von Felina-Fotografie.

 

 

Ein besonderes Erlebnis für mich, war die Entdeckung der Elfenhöhle und deren Schätze in der Zeit zwischen 12. bis 21. Februar 2024. Hier geht es zum Link für Interessierte...

 

Die Eishöhle der Gletscherelfen:  

https://www.tobilafotografie.com/gletscherh%C3%B6hlen-schweiz/die-eish%C3%B6hle-der-gletscherelfen/