5. bis 6. Oktober 2024
nach meinem frühen Besuch im September war für mich klar : Da musste ich nochmals hin! Der "magische Tunnel" war nun als Bild in meinem Kopf drinn! Dazu brauchte ich aber noch weiches, direktes Sonnenlicht, bevor das Reich der Winterschatten hier alles bedeckte. Die Lichtreflexe im Tunnel drinn, wo noch der Lawinenschnee vom letzten Winter lag, hatten es mir angetan...
Dieses Mal nahm ich meine Steileissteigeisen, sowie 2 Ankerpickel mit mir und programmierte meine Kamera, um Selbstaufnahmen von der Begehung und vom Klettern zu machen. Ich war wie üblich alleine hier...
Obendrein bestand nochmals die Möglichkeit, um Polarlichter zu sehen... diese wollte ich nur zu gerne aus dem gewaltigen Gletschertor heraus fotografieren... Leider liess sich Aurora nicht blicken. Dafür war das Morgenlicht sehr schön und entschädigte für die lange Biwaknacht...
An dieser Stelle sei jedoch eine klare Warnung deponiert!
Gletscherhöhlen haben ihr eigenes Risikopotential. Teile davon oder auch ganze Höhlen können einstürzen! Auch die tiefen Temperaturen im Winter schützen davor nicht, wie verbreitet angenommen! Insbesondere die Deckengewölbe sind sorgfältig auf Spannungsrisse oder schlechten Deckenaufbau (zBp. Eis zu dünn... usw) zu prüfen... Vor der Begehung von Gletscherhöhlen sei hier gewarnt...!
Die Höhlendecke beim Gletschertor gefiel mir nicht mehr... der Deckenaufbau hatte sich hier ausgedünnt über die Zeit. In der Folge besuchte ich diese Höhle nicht mehr... Ich sollte mit meinen Bedenken recht behalten. Rund 4-5 Wochen später stürzte jener Deckenteil beim Eingang ein. Das ist ein Vorgang, der sich im Leben einer Gletscherhöhle immer wiederholen kann...